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Die Staatskanzlei heute: Regierungszentrum mit historischem Erbe

© Sächsische Staatskanzlei

Die Sächsische Staatskanzlei ist ein architektonisch herausragendes Gebäude und spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte Sachsens. Heute beherbergt die Staatskanzlei die Amtsräume des Ministerpräsidenten, das Staatsministerium für Regionalentwicklung, Abteilungen und Referate der Staatskanzlei sowie weitere wichtige Bereiche der sächsischen Landesverwaltung.

Historischer Eingang

Der Haupteingang befindet sich heute am Königsufer. Der goldene Schriftzug »Königliches Ministerium des Innern« erinnert an die Zeit, als das Gebäude das Innenministerium beherbergte. Beim Betreten fällt der Blick auf die kunstvollen Friese von Ernst Hottenroth, welche die ehemaligen Verwaltungsbereiche wie Polizei, Denkmalschutz und Kunstgewerbe darstellen.

Imposante Kuppelhalle

Von hier aus führt der Weg direkt in die majestätische Kuppelhalle, das architektonische Herzstück der Staatskanzlei. Die mit Gemälden und symbolträchtigen Skulpturen verzierten Wände sollen die Beamten stets an ihre Verantwortung und ihren Dienst für die Allgemeinheit erinnern. So stehen die Löwen an der Haupttreppe für Stärke und Wachsamkeit, ein Bienenkorb über dem großen Sitzungssaal für Fleiß.

Der Bienenkorb: Meisterwerk des Jugendstils

Der Große Sitzungssaal, »Bienenkorb« genannt, ist der beeindruckendste Raum der Staatskanzlei. Er gilt als einer der bedeutendsten erhaltenen Jugendstilräume Dresdens. Naturmotive wie stilisierte Pflanzen und Tiere dominieren die Verzierungen und machen den Raum zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk.

Besonders hervorzuheben sind die Wandgemälde von Otto Gussmann. Sie zeigen das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben und sollten den Beamten stets vor Augen führen, für wen sie arbeiten. Früher schmückten auch bedeutende Gemälde von Francesco Migliori den Raum, die sich heute im Depot der Galerie Alte Meister befinden.

Symbolik: Die Architektur spricht

Die Gestaltung der Staatskanzlei ist nicht nur ästhetisch, sondern auch symbolisch bedeutsam. Jede Verzierung, jede Skulptur wurde bewusst ausgewählt, um den Beamten die Ideale einer guten Regierung vor Augen zu führen.

Überall im Gebäude finden sich Anspielungen auf Werte wie Weisheit, Klugheit und Stärke – etwa durch die Darstellung von Eule, Rabe und Löwe. Auch das allsehende Auge über der Galerie im ersten Stock hat eine besondere Bedeutung. Es soll die Bediensteten daran erinnern, stets die Wahrheit zu wahren und ihre Pflichten gewissenhaft zu erfüllen.

Diese symbolische Architektur, verbunden mit den historischen Ereignissen, die das Gebäude erlebt hat, machen die Staatskanzlei zu einem lebendigen Zeugnis sächsischer Geschichte.

Der Gradnauer-Raum: Ort der Erinnerung

Ein weiterer herausragender Raum der Staatskanzlei ist der heutige Gradnauer-Raum. Ursprünglich als Bibliothek des Kultusministeriums genutzt, wurde er nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zum Konferenzraum umgebaut.

Der heutige Raum bietet einen atemberaubenden Blick auf die Dresdner Altstadt und wurde 2022 nach Georg Gradnauer benannt – einem der bedeutendsten Politiker der sächsischen Geschichte.

Brückenbauer der Weimarer Demokratie

Georg Gradnauer, 1866 in Magdeburg geboren, war nicht nur sächsischer Ministerpräsident, sondern auch eine prägende Gestalt der parlamentarischen Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg. Der Sozialdemokrat setzte sich für die Entwicklung der SPD zur Volkspartei und den Brückenschlag zwischen Arbeiterbewegung und Bürgertum ein. Der nach ihm benannte Raum würdigt sein Engagement und erinnert an die demokratischen Errungenschaften der Weimarer Republik.

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